Ersatzneubau Tössbrücke Wila: Ein modernes Bauprojekt für die Zukunft

21.2.2025, Text: Giulia Ciarla
Die Rückbauarbeiten der alten Tössbrücke in Wila sind im Gange.
Weisser Bagger mit STRABAG Logo beim Abbruch der Wila Brücke

Mitten in Wila (ZH), auf der Hauptverkehrsachse zwischen dem Kanton Thurgau und dem Zürcher Oberland, liegt die Tössbrücke. Sie wurde 1952 errichtet und verbindet seither die beiden Kantone über die Tösstalstrasse. Die Brücke stammt aus der Pionierzeit des Spannbetonbaus und wurde nach dem System Baur-Leonhardt konstruiert, das von den Ingenieuren Leonhardt und Baur entwickelt wurde. Dabei kamen speziell verankerte Endloslitzen zum Einsatz. Doch die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen: Eine Überprüfung der Bauherrschaft, das Tiefbauamts des Kantons Zürich, ergab, dass die Brücke ersetzt werden muss. Sie haben STRABAG beauftragt die Erneuerungsarbeiten durchzuführen.

Ein neues Bauwerk für mehr Sicherheit
Für unser sechsköpfiges STRABAG-Team von Ingenieurbau war im September 2024 Baustart. Zunächst musste der gesamte Verkehr von der alten Tössbrücke umgeleitet werden, um die Arbeiten für die Neuerstellung der Brücke zu ermöglichen. Dafür wurde eine temporäre Umfahrungsstrasse gebaut, die über ein landwirtschaftliches Feld vorbeiführt.

Spektakuläre Installation: Die provisorische Brücke
Gleich zu Beginn des Projekts ein spektakuläres Ereignis: Die Installation einer 36 Tonnen schweren Hilfsbrücke aus Stahl erfolgte Ende November 2024. Ein Kran hob sie über Hochspannungsleitungen hinweg und platzierte sie präzise auf Betonfundamenten. Diese Hilfsbrücke gewährleistet, dass der Verkehr auf der Tösstalstrasse während des gesamten Bauprojekts weitgehend reibungslos weiterfliessen kann.

Kran mit Stahlseilen und Brückenelement hinter STRABAG Contrainer

Wasserstand als Herausforderung
Die Töss zeigt an dieser Stelle je nach Jahreszeit und Niederschlagsmenge ein stark schwankendes Wasseraufkommen. Mal gleicht sie einem kleinen Bach, mal führt sie grosse Wassermassen. Diese Schwankungen sind eine besondere Herausforderung für die Bauarbeiten, denn alle Arbeiten unterhalb der Brücke können nur bei einem ausreichend niedrigen Wasserstand durchgeführt werden.

Mehr Komfort und Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden
Mit dem Neubau der Tössbrücke werden auch weitere infrastrukturelle Verbesserungen umgesetzt: Die Strasse wird verbreitert und das Trottoir im südlichen Bereich der Brücke auf die gegenüberliegende Strassenseite verlegt. Zudem wird durch die Neugestaltung der Strasse auch die Veloroute attraktiver gemacht – denn die Tösstalroute ist bei Velofahrer:innen beliebt. Bei den Strassen- und Werkleitungsarbeiten arbeitet der Ingenieurbau mit dem STRABAG Tiefbau und Strassenbau zusammen.

Rückbau der alten Brücke
Im Februar 2025 finden die Abbrucharbeiten der alten Tössbrücke statt. Die alte Tössbrücke liegt auf einem Schutzgerüst aus Stahlträgern mit einem Boden aus 600 Kanthölzern. Das Schutzgerüst trägt die Brücke bis der Abbruch fertiggestellt ist.

Der Brechzangenbagger im Einsatz
Um die Brücke abzubrechen, beisst der Maschinist die Brechzange in die alte Brücke, und zwar mit einer Kraft, die Tonnen von Beton mühelos zerlegt. Die massiven Zangen schliessen sich um den alten Brückenrand, graben sich langsam ins Material und lassen es mit einem kurzen Ruck zersplittern. Ein feines Zittern geht durch die Konstruktion, dann fällt das Betonteil mit einem dumpfen Schlag zu Boden – ein Moment von brachialer Wucht, doch von aussen wirkt es fast spielerisch.

Einbaugebaute Hilfsbrücke mit STRABAG Absperrlatten


Projekt im Mai 2026 abgeschlossen
Im Laufe des Februars wird die Brücke nicht mehr sichtbar und das Abbruchmaterial abtransportiert sein. In den Frühlings- und Sommermonaten folgt der Aufbau des Lehrgerüstes mit Schalungen vom Holzbau, die Werkleitungsarbeiten sowie der Einbau der Beläge. Im Anschluss werden die Hilfsbrücke sowie die provisorische Umfahrungsstrasse rückgebaut. STRABAG wird voraussichtlich bis im November dieses Jahres vor Ort sein. Das gesamte Projekt ist bis Mai 2026 abgeschlossen.